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    Penthouse
    My Idle Hand

    VÖ: 01.12.1998 | Label: Beggar’s Banquet/PIAS/Connected
    Penthouse - My Idle Hand

    Aha. Diese Engländer, die nach dem ersten Album „Gutter Erotica“ schon als die neuen Jesus Lizard bzw. Jon Spencer Blues Explosion gefeiert wurden, zeigen uns beide Mittelfinger. Mit ein bißchen Kalkül hätten sich Penthouse mit dem zweiten Album bestimmt eine größere Hörerschaft eröffnen können, aber darauf wird gerne verzichtet – „My Idle Hand“ stellt eines unmißverständlich klar: Schleimer kann man hier nicht gebrauchen. Penthouse sind wütend. Fuck Jon Spencer. Der ist gegen uns doch nur ein harmloser Arschwackler, der sogar Streicher benutzt. Jesus Lizard – sag das nicht nochmal, Wichser. Die wahre Blues Explosion geht bei uns ab. Wir rotzen dir ins Gesicht, wir, Penthouse. Wann hast du es das letzte Mal so schnörkellos gehabt? Na also. Und jetzt soll bitte keiner denken, „My Idle Hand“ sei unstrukturierter Krach ohne Sinn und Verstand. Schon der Opener „Creeper’s Reef“ ist ein Song von Gottes Gnaden, „Giant Haystacks“ einer jenen geilen, wüsten Rock-Stomper, die nur alle fünf Jahre mal geschrieben werden. Es ist nur rauh, verzerrt und böse, aber wenn man erst mal drin ist, kann man nicht zurück. Ruhige Momente wie in dem cool versoffenen „The Pool At Blood Gulley“ sind selten, und auch dann sind Penthouse nicht wirklich nett. Wie zur Hölle haben sie diese Songs so unmittelbar auf Platte gebracht? Sind sie vielleicht gerade im Nebenzimmer, um dort eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen? „Wot Meanders“ – das ist nicht irdisch. Die leicht zweifelnden Worte ihres deutschen Promoters klingen mir noch in den Ohren: „Die Platte ist ziemlich krachig geworden.“ Ja, das stimmt. Sollte ich einmal heiraten und Zeke aus welchen Gründen auch immer nicht auf meiner Hochzeit spielen können, sind Penthouse ab sofort meine zweite Wunschband.

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    Gutter Erotica

    VÖ: 01.01.1900