Pernice Brothers
Live A Little
Text: André Boße
Und da ist sie nun, die perfekte Pernice Brothers-Platte. Diese Nachricht wird die Musikwelt nicht erschüttern, vielerorts für Achselzucken sorgen. Das liegt vor allem daran, dass die Band um die namensgebenden Brüder Joe und Bob Pernice von Grund auf unaufgeregte Musik spielt. Das war schon so, als man sich Ende der 90er noch Scud Mountain Boys nannte und im Fahrwasser des Alternative Countrys zu Szene-Lieblingen gehörte. Als Pernice Brothers verschwand der Country und entstand der Wunsch nach gewitztem Pop, der Haken schlägt und doch das Herz erreicht. Das ging mit dem Debüt “Overcome By Happiness” gut los, doch dann wurden die Alben immer eine Nuance schwächer, nicht viel, aber doch spürbar. Und jetzt das: “Live A Little”, das Meisterwerk. Die sanft-raue Stimme von Joe Pernice, die vielschichtigen Harmonien zwischen Westcoast- und Britpop für Anti-Hipster, die großartigen Texte, die variierende Instrumentierung – hier stimmt alles. Das Beste: Die Platte wird Song für Song immer besser, und am Ende spielen die Pernice Brothers den alten Scud Mountain Boys-Favoriten “Grudge Fuck” über einen letzten Besuch bei der Ex und das hoch und heilige Versprechen, diese nicht anzupacken und auf dem Boden zu schlafen. So weit muss gehen, will man eine perfekte Platte schreiben. Man sollte daran Gefallen finden.
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