Als eine Hälfte des Elektronik-Duos Dauerfisch hat André Abshagen schon mal ein ganz kleines bisschen auf sich aufmerksam gemacht. Danach schrieb er Melodien für TV-Werbespots, und nun hat er sich selbst als Band und den Pop der Siebziger und Achtziger als ultimatives Heil entdeckt. Exakt dafür steht nun auch das Debüt-Album seines neuen Projektes Pet: Problemlos runter gehende, leicht angefunkte und retroselig daher schlurfende Popmusik mit ein paar Electro-Sprengseln, den unverzichtbaren Vocoder-Stimmen und einigen echten Instrumenten. Jacques Lu Cont lässt grüßen, aber auch Cornelius lugt um die Ecke, The Sweet oder, wenn’s so richtig schnullig wird, Cher. So was kann durchaus funktionieren, man schaue sich nur das letzte Zoot Woman-Album an. Nur: Da waren auch richtig gute Songs drauf, Melodien, die umwerfen und eine souveräne Lässigkeit. Interessant, dass Herr Abshagen im beigefügten Waschzettel die Substanzlosigkeit moderner Popmusik beklagt und die “wirklich aufregenden Songs mit jeder Menge Energie” vermisst. Inwiefern er sie mit diesem Album wiedergefunden zu haben glaubt, wird auf ewig sein Geheimnis bleiben. Denn auch wenn diese Platte nicht gerade für viel steht, so doch ganz sicher für eines: oben zitierte Substanzlosigkeit. Schon irre, eine gefällige Pop-Platte zu machen, auf der nicht eine Melodie hängen bleibt. Auch eine Kunst, so gesehen.
weitere Platten
Rewind The Sofa Lady
VÖ: 20.10.2006
dto.
VÖ: 01.01.1900