Eine wunderbar warme, positive Platte für den Morgen danach. Was am Abend vorher geschah, ist hingegen eher diffus.
Klar, derbe gesoffen haben könnte man, oder auch eine nette Bekanntschaft gemacht haben, der man zu den Klängen von “Musicforthemorningafter” nun Rührei und Kaffee ans Bett bringt. Passt beides. Oder man saß wieder mal alleine zu Hause, Johnnys Walker war der einzige Freund, und man hat einmal mehr über sich und Grundsätzliches nachgedacht. Nur um jetzt festzustellen: Es gibt eine Zukunft! Die Welt ist schön! Melancholisch, ja schon, das ist sie, die Welt. Manchmal auch schwierig, ketzerisch und ungerecht, aber am Ende doch vor allem: schön. All diese Gefühle vermittelt Yorns Debüt. Dass aus ihm ein richtig Großer werden könnte, liegt nicht nur daran, dass er eine höchst ausgewogene Mischung der derzeit bemerkenswertesten Ami-Importe hinbekommt: Ist er traurig, erinnert er an Ryan Adams. Ist er melancholisch, hört man Elliott Smith oder ein bisschen Neil Young heraus. Und wenn er denn mal rockt (was eher selten passiert), blitzen vorsichtig die Strokes durch sein fein gewebtes Song-Gewand. Doch dahinter steckt mehr als kunstvolle Adaption von bereits Bewährtem, denn Yorn kann ergreifende Songs schreiben, die man immer wieder hören will. Und nochmal. Und nochmal. Am besten jeden Morgen, direkt nach dem Aufwachen. Dann kann der Tag eigentlich gar nicht schlecht werden.
weitere Platten
Rooftop EP
VÖ: 05.05.2021
Sings The Classics
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Pete Yorn
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Break Up
VÖ: 04.09.2009
Back And Forth
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Nightcrawler
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Day I Forgot
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