“Wenn ich nicht hier bin, bin ich aufm Sonnendeck.” Diese Zeile rauschte im Spätsommer 2000 durch alle Köpfe. Der Underground-Pop-Hit führt direkt zu diesem Album.
Die Geschichte ist so schön, die darf man sich gern immer wieder mal in die Sinne rufen. Also: Von der stark limitierten “6 Lieder”-EP wird der besagte Titel “Sonnendeck” einem größeren Publikum bekannt. Alle verlieben sich in dieses Lied und fragen sich: Wer ist denn wohl dieser Meinrad Jungblut, der einem so unverhohlen ein Grinsen auf das Gesicht zeichnet? Im Radio, im Club überall vereitet dieses Liedchen allergrößtes Entzücken. Nun gibt es ein Album, ein Video und Meinrad Jungblut heißt jetzt Peter Licht. Das ist zwar wenig originell, Sorgen um fehlende Originalität muss man sich bei den restlichen zehn Liedern dieser Platte aber keineswegs machen. Dieses Album sprüht vor Witz und Ironie, und vielleicht liegt da irgendwo auch eine tiefere Bedeutung. Man fragt sich das bei Jungblut ähnlich wie bei Rocko Schamoni, während er musikalisch zwischen Andreas Dorau, LoFi-NDW und High-End-Pop herumschippert. Vielfalt wird hier geboten, Nonsense à la “die Schwerkraft wird überbewertet” und immer mal wieder so ein magischer Moment wo kruder Humor auf einen dilettantischen (gezielten?) Geniestreich in Sachen Homerecording trifft. Elf mal herrlich unbedarfter Spaß. Die Halbwertzeit mag dabei sehr begrenzt sein, aber für diesen einen Moment ist das gut.
weitere Platten
Lieder vom Ende des Kapitalismus
VÖ: 28.04.2006
Stratosphärenlieder
VÖ: 22.04.2003
Die transsylvanische Verwandte ist da (Single)
VÖ: 01.01.1900