Ja, ja, natürlich, das hier ist nicht einfach nur Musik. Das hier ist ein Statement. Ein Statement zu Geschlechterrollen. Zu männlicher Dominanz. Zur Unterdrückung der Frauen. Zur Bereitschaft, sich unterdrücken zu lassen. Zu dem ganzen Feministinnen-Kram eben, für den sich heute kein Schwein mehr interessiert. Dabei ist es durchaus beachtenswert, dass sich immer noch Aktivistinnen wie Phallus Über Alles diesem Thema widmen. Aber ganz ehrlich: “Iron Woman” funktioniert auch, wenn man den ideologischen Überbau nicht zu weit in den Mittelpunkt rückt. Denn tatsächlich ist das Album spannend genug, um nicht nur im Ghetto Gender-bewegter Polit-Freaks Beachtung zu finden. Mit überdrehten Riot-Beats, hysterischem Geschrei, bollernden Jungle-Bässen und einer ordentlichen Portion Krach stürmt Phallus Über Alles in die Lücke, die Atari Teenage Riot, EC80R oder Lolita Storm hinterlassen haben. Dank Songs wie “Brawl At The Boys And Girls Club”, “Beast”, “Cockpit” und natürlich der Projekt-Hymne “Phallus Über Alles” fällt auch nicht weiter ins Gewicht, dass besagte Bands bereits vor Jahren einen ganz ähnlichen Sound fabriziert haben. Denn letzten Endes sind es schließlich die Songs, die zählen – und an denen gibt es hier nicht viel auszusetzen.