Die schmerzhaften Opfer der letzten Jahre (die angestammte Plattenfirma und seine Frau Pia) ließen ihn noch einmal Kreativität tanken, um jetzt das Kriegsbeil zu begraben. Und diese Harmoniesucht haftet “My Private War” deutlich hörbar an. Zu zahm startet Boa mit “Crushed On Me” und “Pass Me A Lilly” bis man endlich von dem verstörten “Baby Take The Strain Out” geweckt wird. Die anderen lebhaften Songs wie “The Great American Diner” oder “In Freudian Underwear” wissen durchaus zu gefallen, aber leider machen sie nur die ungefähre Hälfte der 13 Stücke aus. Statt dessen wird hier wutlos geschmachtet, unbeschwert geliebt und sich teilnahmslos zurückgelehnt. Das kann sich eigentlich nur ein gealterter Mann erlauben, der nur noch für sich selbst Musik macht, weil er seine Anhängerschaft irgendwo auf seinen jahrelangen Beutezügen verloren hat. Wer damals noch folgen wollte, geht heute eigene Wege. Gegen ruhige (Liebes-)Lieder spricht rein gar nichts. Allerdings werden intime Stücke auch nur einen intimen Hörerkreis finden.
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