Den kleinsten gemeinsamen Nenner bei Philm zu finden, ist tatsächlich nahezu unmöglich. Während der 15 Songs auf “Harmonic” hat die Band mehr als genug Möglichkeiten, sich nicht auf ein Genre festnageln zu lassen – und nutzt sie auch. Da ist es schon bezeichnend, dass der Titelsong ein waberndes Stück schwer greifbarer Ambientmusik und gleichzeitig alles anderes als typisch für die Platte ist. Wenn Lombardo die Möglichkeit hat, haut er auch bei Philm ordentlich in die Felle; es wäre auch vergeudetes Talent, den Mann nicht auf die Tube drücken zu lassen. Der Harmonic-Opener “Vitriolize” scheppert erst mal wie eine LoFi-Version von Mastodon los, und Lombardo macht Punk und Indierock nebenbei mit Blastbeats bekannt. Auch wenn die Mischung krude klingt, sie funktioniert. “Dome” verbindet eine verhallt noisige Jesus-Lizard-Strophe mit einem Motörhead-Refrain, Sänger Gerry Nestler schreit sich dazu wahlweise die Stimmbänder wund oder schwelgt in 70er-Hardrock-Momenten. Mild und Meditation sind Wutausbrüche sondergleichen, “Amoniac” spielt mit Stoner-Riffs und “Held In Light” verbindet die zwischendurch immer wieder eingestreuten, oft instrumentalen Ruhepole in drei Minuten mit dem Krach der restlichen Platte. “Harmonic” ist über weite Teile ein lautes, kantiges und befriedigendes Stück Rockmusik. Lombardo und seine zwei Mitstreiter halten immer die Balance zwischen kreativer Exzentrik und RocknRoll. Dass ihnen dabei sogar Hits zwischen Indie-Disco und Moshpit eingefallen sind, macht die Sache noch besser.
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