Gut, das “United”-Debüt war eine noch wildere Reise, und einen Schritt in Richtung Homogenität haben Phoenix bereits gemacht. Trotzdem ist es nach wie vor schwer zu umschreiben, was hier eigentlich gespielt wird. Oft ist es Pop mit kleinen rhythmischen Verschiebungen, wie die unspektakuläre und doch hartnäckig im Ohr klebende Single “Everything Is Everything”. Darüber hinaus hört man viele warme Akustik-Gitarren und Melodiebögen, wie man sie in den 70er Jahren an der amerikanischen Westküste schon gerne gezupft bzw. gesungen hat. Und mit “Love For Granted” ist sogar eine mit harmonieseligen Background-Chören veredelte Voll-Ballade im Programm. Die von Thomas Mars toll gesungenen “(You Can’t Blame It On) Anybody” oder “Holdin’ On Together” hingegen fußen auf House- bzw. Disco-Beats, die seltsam verlangsamt und doch mitreißend wirken. Das alles verbinden Phoenix auf ihre ganz eigene Weise: freundlich, unaufdringlich, aber immer mit einer gewissen Souveränität. Und auch, wenn das alles noch nicht vollkommen nahtlos ineinander greift, es hier und dort noch hakt: Es gibt viele Momente auf “Alphabetical”, in denen man spürt, dass Phoenix dem perfekten Song schon ziemlich nahe gekommen sind.
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