Die schönen sind in der Überzahl, denn wenn Houck a.k.a. Phosphorescent gut ist, kann seine Musik nichts mehr halten und sie verabschiedet sich himmelwärts wie ein Heliumballon an einem wolkigen Tag. “C’est La Vie” hat mehrere Beispiele dafür zu bieten, das erste gleich im Opener “Black Moon / Silver Waves”, ein kurzes atmosphärisches Instrumental mit Baritonstimme und Wagnerianischem Flair. Das Titelstück ist ebenfalls reizend, ein weggetretener Folksong mit all der Weisheit eines schulterzuckenden Schaukelstuhljockeys. Selbst in den Country-Calypso-Zwitter “New Life In New England” baut der Songwriter eine Traumsequenz ein und verleiht dem gutgelaunten Säufersong dadurch eine entrückte Dimension. Seine nervige Seite tritt im achtminütigen “Around The Horn” zutage, das von ein paar ungelenken muckermäßigen Jam-Einlagen durchsetzt ist. Wahrscheinlich hat Houck sich auch die verdient, denn seit dem Vorgängeralbum ist er Vater zweier Kinder geworden, hat eine Hirnhautentzündung überlebt und seine New Yorker Heimat gegen ein Studio in Nashville eingetauscht. Die Country-Hauptstadt klingt mit Slide-Gitarre und engelhaftem Falsett-Begleitgesang im schönsten Stück “Christmas Down Under” an, bevor es in “These Rocks” noch einmal klassisch wird. “I was drunk for a decade/ I’m thinking of putting that stuff away”, singt Houck, der im finalen Instrumental wieder die Singstimme schont. Passend, denn “Black Waves / Silver Moon” klingt wie ein menschenleerer friedlicher Planet.
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