Houck, ein bärtiger Südstaatenjunge, der seinen Folkrock vor einigen Jahren nach Brooklyn verpflanzt hat, hatte Phosphorescent bisher weitgehend alleine unterhalten und zuletzt mit der absurd einleuchtenden Idee eines Willie-Nelson-Coveralbums auf sich aufmerksam gemacht. Auf “Here’s To Taking It Easy” ist seine Band nun tatsächlich erstmals eine Band, und gleich im ersten Song feuert sie aus allen Rohren, als müsste dieser Umstand mit einer eigenen Einweihungsparty gefeiert werden. “It’s Hard To Be Humble (When You’re From Alabama)” ist ein ungewöhnlich zurückgelehnter Song für Houck, den man bisher eher für Verbissenheit und katholischen Ernst kannte, und ein Bläserarrangement, zu dem man schöner betrunken vom Barhocker kippen kann, soll sich erst mal jemand ausdenken.
“Here’s To Taking It Easy” wird seinem Titel aber höchstens mit jedem zweiten Song gerecht: Houck ist auch weiterhin ein großer Zeterer, einer der sich nicht vom schnellen Glück verführen lässt und lieber noch drei selbstzweifelnde Liebeslieder singt, bevor er sich von seiner freigeistig aufspielenden Band einreden lässt, dass doch eigentlich alles gut sei. “Hej, Me I’m Light” kämpft da an vorderster Front; es ist so eine Art Phosphorescent-Traditional, ein selbstvergessenes Mantra, das auch dann noch auf stur schaltet, wenn ihm die eigentlich so feierliche Abschlusshymne Los Angeles schon ungeduldig im Nacken sitzt. Wie er das Gleichgewicht zwischen solchen Liedern hinkriegt und sich von der glänzenden Nashville-Professionalität seiner Band niemals die Kraft zum emotionalen Leberhaken nehmen lässt, das ist diesmal der große Schritt vorwärts für Houck.