Sieben Alben in zehn Jahren – faul waren Piano Magic nie. Hierzulande bisher dennoch nur einer schwindend kleinen Fangemeinde bekannt, haben sie ihre Fähigkeiten und stilsetzenden Elemente bis zum Exzess verfeinert, um nun ein echtes Manifest vorzulegen. Ein Manifest der dunklen Schönheit, traurigen Perfektion und raumgreifenden Sehnsucht, wie man sie heute nicht mehr allzu häufig hört. Ikonen wie der jüngere Nick Cave, der spätere Morrissey oder My Bloody Valentine sind hier stilprägend und doch weit mehr als eine Kopie. Was zum einen an den ausgezeichnet komponierten Songs liegt, zum anderen an der – es lag ja nahe – Produktion von Laika-Mann Guy Fixsen, der seinerzeit neben Stereolab oder den Breeders eben auch so manche Platte von My Bloody Valentine in die richtige Stimmung schraubte. Es sind die gleichen Elemente, denen sich Piano Magic bedienen: der subtil wummernde Achtel-Stakkato-Bass, die nach glitzernder Wasseroberfläche klingenden Glissando-Gitarren, die traurigen, an verregnete Herbsttage gemahnenden Leadstimmen, die breitgefächerten Arrangements aus Trompeten und Orgeln und diese sublim unnahbare Grundstimmung unterkühlter Ästhetik, die sich mit warmem Songwriting paart. Da wird einem gleichzeitig traurig und sehr warm ums Herz, man will parallel allein sein mit seinem Schmerz und sich doch von einem geschätzten Menschen trösten lassen. Perfekte Musik für Trennungen und frische Liebe, für Ende und Anfang. Und alles dazwischen – so lange es so bedächtig und liebevoll geschieht, wie diese Musik ist.
weitere Platten
Ovations
VÖ: 04.12.2009
Dark Horses
VÖ: 07.11.2008
Artists Rifles
VÖ: 15.05.2000
Writers Without Homes
VÖ: 01.01.1900