Fließend, ungezähmt und scheinbar wirr drechseln sich hier die Klänge ineinander. Hat da jemand Post-Rock gesagt?
Der Name dieses losen Künstlerkollektivs um den Klangartisten Glen Johnson führt genau in die falsche Richtung. Piano Magic – so heißen eigentlich nur esoterisch vor sich hin eiernde Resterampe-Sampler aus den Kramkisten im Supermarkt, die musikalisch verstümmelte Menschen zu Hause zum Entspannen auflegen. Piano Magic ist aber eben auch ein Haufen Musiker, der Musik macht, die oft nur einen Ton von der Stille entfernt ist. Mit allerlei organischen und elektrischen Instrumenten werden hier Stücke entworfen, die scheinbar völlig strukturlos in sich selbst verharren, die sich ziellos entfalten und nebelartig wabern. Die verschiedenen Sänger und Sängerinnen übernehmen dabei oft nur die Funktion eines weiteren Instrumentes, während drum herum eine Beat-Maschine pluckert und blubbert und aus dunklen Ecken obskure Geräusche kriechen. Vom musikalischen Ansatz her stehen Piano Magic Godspeed You Black Emperor! und Tortoise sehr nahe, in der Ausführung gerät hier alles jedoch viel introvertierter, gebrochener und unnahbarer. Leider auch weniger packend.
weitere Platten
Ovations
VÖ: 04.12.2009
Dark Horses
VÖ: 07.11.2008
Part Monster
VÖ: 15.06.2007
Artists Rifles
VÖ: 15.05.2000