Pijn
From Low Beams Of Hope
Vergessen wir mal kurz Laut-Leise-Dynamiken, oder dass Dissonanz und Harmonie versuchen, sich wie bei “American Gladiators” gegenseitig vom Steg zu stoßen. Die Rede ist von der Frage, wie man als Band ohne Gesang, dafür mit Streichinstrumenten, heute noch ein Stück schreibt, bei dem nicht schon nach dem ersten Durchgang eine Reihe auf dem Referenzbingo-Zettel komplett ist.
Das droht dem Vorab-Longtrack “On The Far Side Of Morning”: Da schwebt der Marker über den Kästchen Mono, Ef, Pelican, Mogwai (früh) und Russian Circles abwechselnd. Da hilft es, dass das derzeit sechsköpfige Kollektiv um den Gitarristen Joe Clayton im Vergleich zum Debüt “Loss” (2018) offener, abstrakter mit seiner Musik umgeht. Kombiniert mit Claytons organischer Produktion entsteht tatsächlich ein zaghafter eigener Ansatz.
Noch besser macht es “Our Endless Hours” mit seiner pulsierenden ersten und der erhebenden zweiten Hälfte, während durchgehend zwei Leute erzählen, wie unaufhaltsam die Zeit voranschreitet. Die anderen beiden Stücke eifern dem nach, klingen nach harter Arbeit, addieren subtil Samples, Field Recordings, Chöre, fahren verdienten Ertrag ein. Schön auch für “From Low Beams Of Hope”, dass Pijn infolge der Conjurer-Koop “Curse These Metal Hands” (2019) etwas Licht zulassen können – und sei es nur durchs Schlüsselloch.
Das steckt drin: Ef, Mogwai, Pelican
weitere Platten
Loss (Remixed & Reimagined)
VÖ: 01.05.2020
Curse These Metal Hands (mit Conjurer)
VÖ: 16.08.2019
Loss
VÖ: 26.10.2018
Tanzaro House (EP)
VÖ: 15.09.2017
Floodlit (EP)
VÖ: 27.01.2017