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    Pin Me Down
    Pin Me Down

    VÖ: 20.08.2010 | Label: Animalized/Rough Trade
    Text:
    4 / 12
    Pin Me Down - Pin Me Down

    Nach Kele Okerekes Alleingang nun der zweite Solostreich eines Bloc-Party-Mitglieds. Hier: Gitarrist Russell Lissack. Auch er hat derzeit offenbar überhaupt keinen Bock auf Rock.

    Sein über weite Strecken via Internet-Ideenaustausch vollzogenes Duett mit der New Yorker Sängerin und Gitarristin Milena Mépris klingt vielmehr wie das Ausleben all seiner Guilty Pleasures der 80er Jahre. Man denkt beim Hören dieser leichtlaufenden – genauer: meistens sehr beliebig dahin plätschernden – Bubblegum-Schnellgerichte eher an Madonna, die B52’s mit Stumpfsinn-Drumcomputer oder gar Cyndi Lauper (für die Lissack angeblich tatsächlich eine große Schwäche hat) als an kraftvollen Wave-Pop.

    Da ist es schon ein echter Intensitätsausbruch, wenn Lissack bei einigen Songs seine typische Bloc-Party-Stakkato-Gitarre auspackt und der Musik damit wenigstens einen Hauch von Indiefeel verleiht. In diesen Momenten erinnern Pin Me Down an eine etwas bräsige Adaption der Killers; bräsig auch deshalb, weil Mépris mit ihrem coolen New-Wave-Habitus ständig so singt, als hätte man ihr Valium ins Rührei gemischt.

    Blieben noch die Songs, um diese sonst höchstens durchschnittliche Veranstaltung zu retten. Doch auch da findet sich bei Pin Me Down kaum mehr Substanz als ein paar nette Liedchen zum Nebenbeihören. Wo Kollege Okereke mit seiner Soloplatte zumindest großen Mut bewies, sind Pin Me Down inhaltlich und ästhetisch der Klassiker eines vorübergehend unterbeschäftigten Topmusikers: nämlich eines dieser Seitenprojekte, das außer den Beteiligten so gut wie niemand braucht. Da hätte man entschieden mehr erwartet – zum Beispiel eine weitaus größere Geschmackssicherheit.