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    Pinky Pinky
    Turkey Dinner

    VÖ: 14.06.2019 | Label: Innovative Leisure/Rough Trade
    Text:
    9 / 12
    Pinky Pinky - Turkey Dinner

    Mit ihrer Idee, Garage Rock und Girl-Group-Ästhetik zu verbinden, füllt das Trio aus LA eine Leerstelle. Das überraschend frühreife Debüt hat Kaugummi unter den Springerstiefeln.

    Die Mitglieder von Pinky Pinky machen schon seit der Highschool zusammen Musik. Das ist nicht lange her. Gitarristin Isabelle Fields und Bassistin Eva Chambers sind aktuell erst 19, Sängerin und Schlagzeugerin Anastasia Sanchez 20. Im Video zur Non-Album-Single “Margaret” posieren sie als bunt verkleidete Clueless-Girls mit einer To-do-Liste, auf der „Kiss a boy“, „Buy perfume“ und „Do math homework“ steht. Das ist aber nicht kokett, sondern garstig gemeint, denn der Song handelt eigentlich davon, wie schlecht man als hübsche Hohlbirne altert, wenn das Leben nur aus Shopping besteht. Diese Mischung aus Zucker und Zyankali gewinnt auch auf “Turkey Dinner”, dem sagenhaft charmanten Debütalbum von Pinky Pinky. Unter den elf Songs finden sich entwaffnende Balladen (“Sticking Around”), Sexpositives und Beziehungsnegatives (“Do Me Dirty”) sowie leicht tragische Vorbeifahrszenen aus Los Angeles (“Lady Dancer”), alle bis zum Platzen mit Melodien angereichert und ansteckend wie die Pocken. Der Gag dabei: Texte wie Musik sind viel zu witzig und zu wissend, zu hintergründig und durchtrieben, um als niedlicher Pastiche infrage zu kommen. Dazu wiederum passt Sanchez’ sehr schmelzende und strapazierfähige Stimme, die vom aktuellen Studioluxus noch etwas mehr profitiert als vom Punk der frühen Singles. Auf dem letzten Stück “Loose Change” eskaliert das Ganze am Ende noch in einem Elton-John-würdigen Orchestereinsatz, der nahelegt: Das nächste Album wird ein Musical.