Endlich darf es mal wieder richtig weh tun. Pissed Jeans klingen wie eine dieser Bands, die sich die Zähne noch gegenseitig selbst rausschlagen. Wobei das alles andere als zahnlos ist. Mit einem der übelsten Bandnamen der jüngeren Geschichte ausgestattet, hacken sich die aus South Carolina die Haut von den Handflächen und die Asche aus den Stimmbändern. Von Anfang bis Ende überzeugend, denn heraus kommt bei dem Gemetzel eine möglichst heiß aufzutragende Melange aus kratzigem Siffpunk und brachialem Noiseblues, schwer hysterisch und reichlich wuchtig runtergezimmert und immer die richtigen Referenzen aus dem großen Lexikon der Schrottplatzmusik herausgesucht. Das pianogetragene “Scrapbook” erinnert gar an die belgischen Todesbiker von La Muerte; ansonsten blitzen hier und da die brachiale Stumpfheit der frühen Poison Idea und der brutal-zynische Zerstörungsrock von Jesus Lizard und Oxbow auf. Schorf und Blut unter den Fingernägeln, ein grimmiges Grinsen und eine Motorradkette in der Hand. Zwischen Abscheu und Faszination. Und immer doppelt so neandertalig wirken, wie man eigentlich ist. Das, Freunde, muss Rock einfach draufhaben.
weitere Platten
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VÖ: 01.03.2024
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VÖ: 21.08.2009
Shallow
VÖ: 20.01.2005