Um das Pferd einmal von hinten aufzuzäumen: Diese Platte ist geeignet für die Heimfahrt von Onkel Peters Silberhochzeit, den stimmungsvollen Ausklang eines nervigen Arbeitstags oder für geselliges Stagedive-Training. Unpassend dagegen wäre sie für die Hinfahrt zu Onkel Peters Silberhochzeit, zur Einstimmung auf einen entspannten Kuschelabend oder als Diskussionsgrundlage für die Intellektuellen-Selbsthilfegruppe. Warum? Sie ist aggressiv, schnell und simpel. Mit Double-Bass-Gewittern und lauernden Bässen unterstützen die Pissing Razors auf ihrem zweiten Werk einen gitarrenverliebten Metalsound, der auf die eine oder andere Art zum Kopfschütteln anregt. Zum einen wären da die Texte, die sich im wesentlichen um das Wort pain drehen und schöne Schmähworte in origineller Schreibweise enthalten (z.B. trifulling pissant). Zum anderen gibt es ein paar rhythmische Spielereien, die zum Rumspringen einladen. Nichts wirklich Neues, aber wer auf Geschwindigkeit steht, wird hier gut bedient. Vor unsachgemäßem Gebrauch wird allerdings gewarnt.