Ebenso treibt das erste australische Signing auf Warp Records den Eklektizismus auf die Spitze. Wie sonst sollte man eine Platte beschreiben, bei der man gleichzeitig an Tortoise und Jean Michel Jarre denkt? Aber egal, denn Pivot könnten mit ihrem gnadenlosen Crossover dafür sorgen, dass es sehr bald keine Schande mehr ist, den französischen Synthie-Softie gehört oder gar gut gefunden zu haben. Am anderen Ende der Soundskala erzeugen Pivot mit avantgardistischer Gitarre und schwer beschäftigtem Schlagzeug gut gemachten Lärm zwischen Battles, Broadcast, Stereolab und Autechre, in seinen kantigsten Momenten an Don Caballero erinnernd. Doch der Pop bahnt sich immer wieder seinen Weg, geradewegs durch den verschrobenen Noise, den John McEntire am Mischpult wohlweislich in den Vordergrund mixte. Ich bin mir außerdem absolut sicher, dass der Mann an den Reglern nicht wenig stolz ist, auf diesem Album als geistiger Vater der Musik durchzuscheinen. Die Sache mit den gedoppelten Schlagzeugen, dem Oszillatoren-Wahnsinn hier und da: “Millions Now Living…” lässt grüßen. Weniger als ein “Alles richtig gemacht” kann ich hier einfach nicht vergeben – so sehr ich sie auch dafür hasse, in mir ein Bedürfnis zu wecken, gleich mal “Equinox” aus der Ecke zu kramen.