Zunächst ist alles wie gehabt: “Nomatterday” läuft um die 15 Sekunden, dann setzt der Bass von Paz Lenchantin ein, David Loverings Snare schnarrt, im Hintergrund lauert Joey Santiagos Gitarre, die Band macht auf und Black Francis stellt klar: “Don’t waste your time on me.” Es scheint fast, als wollten die Pixies zum Auftakt von “Doggerel” zunächst zeigen, dass sie ihre Trademark-Dynamik nach wie vor perfekt beherrschen, um im Anschluss in alle möglichen Richtungen auszuschwärmen. “Vault Of Heaven” klingt nach Roadmovie mit wehenden Haaren im Fahrtwind, vorbei an verlassenen Malls und verwaisten Tankstellen. “Haunted House” kommt erzählerisch daher und erinnert von fern an Blacks “Teenager Of The Year”. “Thunder And Lightning” ist euphorisierende Indie-Americana, “There’s A Moon On” dringlich auf den Punkt gespielt. In “Who’s More Sorry Now?” hallt orchestraler Britpop nach, das Titelstück als Rausschmeißer und längster Song ist ein wehmütiges Auf Wiedersehen. Musikalische Comebacks, so sie denn überhaupt langfristig angelegt sind, folgen zuweilen einer ähnlichen Dramaturgie: Dem großen Wurf zum Auftakt folgt kuschelige Mittelmäßigkeit. Die Pixies zeigen derlei Mustern den Mittelfinger und haben mit “Doggerel”, von Tom Dalgety (Royal Blood, Ghost) in epischen Klang gekleidet, das beste Album ihrer zweiten Karrierephase und eines ihrer besten überhaupt geschrieben.
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