Denn Frohnaturen überrollt die Band von der ersten bis zur letzten Sekunde mit gelebtem, todfinsterem Wahnsinn. Der Sound von “Circle Of Darkness” ist roh, brachial und ungeschönt. Das erinnert stark an die Frühwerke der Death-Metal-Pioniere Obituary. Gleiches gilt für den Mix aus vorpreschenden Songs wie “Witness Hell” und groovigen Nackenbrechern der Marke “Paradox Of Death”. “In Evil One” wiederum steigen Plague Years mit einem Slayer-Gedächtnismoment ein. Im gebrüllten Gesang und den schleppenden Breaks lässt die Band hingegen ihre Hardcore-Einflüsse durchscheinen. Dabei verkommen die US-Amerikaner nicht zum reinen Abklatsch großer Vorbilder, sondern vermengen ihre Einflüsse zu einem eigenständigen Ganzen. Besonders deutlich wird das im Titelsong, der alle stilistischen Schlenker der Platte auf dreieinhalb Minuten komprimiert und damit ins Schwarze trifft. So apokalyptisch und hoffnungslos-düster die Platte anmutet, so sehr reißen die schnörkellosen, aber niemals stumpfen Songs mit. Plague Years erschaffen einen Strudel aus Wut über eine “World In Blood”, der sie ohne Rücksicht auf Verluste Luft machen. Damit liefern sie den passenden Soundtrack, um nach einem frustrierenden Tag die Anlage aufzudrehen und die eigene Wut ebenso herauszubrüllen – reinigende Katharsis inklusive.
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Unholy Infestation
VÖ: 30.10.2018