Plainride
Plainride
Dass sich hier eine junge Band nicht scheut, mit großen Sounds Großes erreichen zu wollen, zeigt bereits der Opener “Fire In The Sky”, in dem Plainride Arena-tauglichen Hardrock mit Soul- und Funk-Anleihen aus den späten 60ern kombinieren. Diesen Ideenreichtum unterstreicht das Kölner Trio mit King Gizzard-Schrulligkeit und Crossover in “Shoe Of The Universe”, akustischen Instrumentals (“Siebengebirge”) oder dem wie die namensgebenden Riesenelefanten aus dem Land Harad stampfenden “Hour Of The Mûmakil”.
Rebel selbst erweist sich als kompetenter Frontmann, der sich zwischen vor Blues triefendem Croonen und an Chris Cornell angelegter Stimmlage bewegt. Letztlich können aber auch Plainride nur mit Wasser kochen und von Handclaps über Cowbell, Wah-Leads und Hammond-Orgel dieselben Genre-Kniffe auffahren, wie es Bands seit 60 Jahren tun, selbst wenn Plainride auf Songs wie “Ritual” permanent eine Hasch-Wolke umgibt.
Ob das ohne die komplette Måneskin-Pop-Anbiederung ausreicht, um Plainride, wenn schon nicht in die Arenen, zumindest aber zu Club-Headlinern zu befördern, ist noch nicht abzusehen. Dafür müsste die Band ihre teils abgefahrenen musikalischen Ideen etwas kohärenter und geradliniger verpacken. “Plainride” zeigt aber gerade, dass ein bisschen Megalomanie manchmal richtig gut tut.
Das steckt drin: Mothership, Wolfmother, ZZ Top