Planes Mistaken For Stars
Do You Still Love Me?
2017, ein Jahr nach dem Comebackalbum “Prey”, stirbt Matthew Bellinger. Der Gitarrist ist seit 2006 nicht mehr Teil von Planes Mistaken For Stars, sitzt zum Zeitpunkt seines Todes zudem wegen einer Reihe Vergehen im Gefängnis, doch sein Suizid ist eine Tragödie für seine Ex-Band. 2021 stirbt Gared O’Donnell. Der Sänger weiß schon lange von seinem Speiseröhrenkrebs, hat in seinem letzten Lebensjahr trotzdem viel Zeit im Studio verbracht, heißt es.
Jetzt liegt “Do You Still Love Me?” vor, das Ergebnis all dessen. Platten wie diese – Unglücksresultate, Stimmen aus dem Jenseits – erinnern allein durch ihre Existenz daran, wie albern eigentlich der Großteil der restlichen Musik auf der Welt ist. In den Songs von “Do You Still Love Me?” verhandelt O’Donnell Wahrheiten, die man nie erleben möchte. Sie tragen Titel wie “Matthew Is Dead”, “In Hell” oder “Punch The Gauge”, zwei von ihnen enden darin, dass die Musik stoppt und O’Donnell schreit, wieder und wieder, bis er nicht mehr kann. Dazu hört man zerbrechendes Glas.
In solchen Momenten ist das Album schwer erträglich. In anderen, wie in den getragenen Refrains von “Modern Logic” und “Put Your Heart On The Fire” oder im mitreißenden “Run Rabbit Run”, zeigt sich die ganze Klasse dieser außergewöhnlichen Band, deren Zukunft ungewiss ist. Was bitte soll hiernach noch kommen?
Das steckt drin: Furchtlosigkeit, Würde, Zusammenhalt