Da fällt das fünfminütige Tom Cruz, dieser rohe Brocken, der mit Gitarren Marke Built To Spill und klagender Stimme für den Aufreger des Albums sorgt, noch am ehesten aus der Reihe. Hier gelingt es Plants And Animals, den herbeigesehnten Refrain so lange hinauszuzögern, bis er ganz überflüssig wird. My enemies are changing me – in Verbindung mit dem nachgeschobenen Were dying to be friends ein nachdenklicher, aber vor allem kraftvoller Auftakt. Doch auch im Anschluss geht es schwungvoll, wenn auch unerwartet glatt weiter auf La La Land.
Das melancholische Swinging Bells führt zwar kurz auf die falsche Fährte, doch bereits im provozierenden American Idol hinterlässt der klassische 70er-Rock wieder erkennbare Spuren. In The Mama Papa oder Fake It wird zudem der Einfluss der übermächtigen Montrealer Stadtrivalen Arcade Fire deutlich. Plants And Animals wählen auf La La Land meist den direkten Weg, die Songs sind deutlich greifbarer geworden. Das verrät allerdings auch, dass die ganz großen Ideen diesmal ausgeblieben sind: Celebration, Jeans Jeans Jeans oder das eigentlich belebende Kon Tiki werden zwar routiniert runtergespielt, den magischen Moment, die unwiderstehlichen Ideen lassen sie aber vermissen.
Undone Melody, das erst im Verlauf des Songs langsam an Intensität gewinnt, findet da noch am ehesten die Brücke zum Vorgänger. Solange man den noch im Kopf hat, wird man den Gedanken nicht los, dass hier noch mehr drin gewesen wäre.