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    Plastic Surgery Disaster
    Desire

    VÖ: 07.12.2018 | Label: Deaf Shepherd
    Text:
    5 / 12
    Plastic Surgery Disaster - Desire

    Gegensätzlicher könnten Musikrichtung und Herkunft einer Band nicht sein: Plastic Surgery Disaster aus dem bayrischen Alpenvorland versuchen sich am Wüstensound des Stoner Rock und scheitern an ihrem Mangel an frischen Ideen.

    Als die ersten Generator-Partys in Palm Desert Ende der 80er den Grundstein für den Desertrock legten, ahnte wohl keiner der Beteiligten, dass ihr Sound einmal bis nach Süddeutschland schwappen würde. Knapp 30 Jahre später beeinflusste das Genre dort den bayerischen Extremkletterer Thomas Huber. Der ältere Bruder der zwei „Huberbuam“ betreibt mit dem zweiten Plastic-Surgery-Album “Desire” alpines Terraforming und will gerne Joshua Trees neben Edelweiß wachsen sehen. Dabei macht die Band im Grunde vieles richtig und hakt nach und nach die Stoner-Checkliste ab. Grollende Gitarren? Check. Rumpelnde Rhythmen? Check. Trotzdem entpuppt sich Desire als lauwarmer Kyuss-Aufguss und nicht als heißer Wüstenrock. Dass die Band bei Garcia & Co. genau hingeschaut hat, lässt schon der Songtitel “Black Machine” erkennen. Der Track geht mit seinen energiegeladenen Powerchords gut nach vorne, wirkt aber so, als hätte ein Algorithmus das Generische von Stoner- und Schweinerock zusammengewürfelt. Deutlicher wird das Abschreiben bei “War Of Violence”, dessen Hauptriff Gardenia dreist kopiert. Dass Hubers Stimme nicht mal ansatzweise so kernig ist wie die von Garcia, verstärkt den trüben Eindruck. So gibt auch der Titeltrack für sich genommen ein ordentliches Brett mit viel Groove ab, wirkt aber mit seiner schräg platzierten Floortom gegenüber den US-Originalen schwachbrüstig. Alpenluft scheint zu dünn für flirrende Wüstenhitze zu sein.