Erst Titan, jetzt Plastilina Mosh: Die Mexikaner zeigen uns, dass sie den Funk haben und sich auch im Lounge-Club ziemlich zu Hause fühlen.
Schon ein komisches Stückchen Musik, dieses Juan Manuel: Alles schon mal da gewesen, aber irgendwie auch nicht. Zumindest nicht so. Das liegt wohl unter anderem daran, dass Alejandro Rosso und Jonas ihrer charmant unperfekten Mixtur aus Rock, Jazz, Lounge-Musik und Club-Kompatiblem eine Menge heimatliches Flair zugestehen. Lateinamerikanische Rhythmen, spanische Trompeten-Sätze, mexikanisches Siesta-Feeling, und der El Mariachi linst auch verschmitzt um die Ecke. Kombiniert mit einer herrlich unentschlossenen Produktion zwischen Wohnzimmer-Gefriemel und dick pumpenden Tanzboden-Füllern, sind diese elf Tracks – obwohl insgesamt ganz schön kurz, da oft gerade mal gut zwei Minuten lang – höchst kurzweilig. Die Kunst dabei: Plastilina Mosh überraschen eigentlich mit jedem neuen Track, ohne dabei effekthascherisch oder aufgesetzt zu wirken. Dass der nicht minder durchgeknallte Beastie Boys-Keyboarder Money Mark zu großen Teilen für die Produktion verantwortlich zeichnet, ist da keine wirkliche Überraschung mehr. Es passt vielmehr ins leicht schiefe, unprätentiöse Bild, das die ganze Platte vermittelt: Autodidakten am Rande des Platten-Zusammenbruchs. Aber eben nur am Rande. Denn am Ende passt alles zusammen, gerade weil eigentlich nichts zusammen gehört. Und Spaß macht es obendrein.