DJ FRICTION
Science Friction
eastwest
Die Zeiten des einsamen Tüftelns sind vorbei, heutzutage holen sich HipHop-DJs gleich massenhaft Verstärkung ins Studio.
Connecten zählt zu den Lieblingsbeschäftigungen eines wahren HipHop-Helden und so wundert es kaum, dass Friction und Plattenpapzt jeweils ein beeindruckendes Staraufgebot für sogenannte Kollabros gewinnen konnten. Afrob, Wasi (Massive Töne), Mr. Gentleman, MC Rene, Curse und Creutzfeld & Jacob begegnen uns gleich auf beiden Alben, Plattenpapzt konnte darüber hinaus u.a. Smudo & Thomas D., Ferris MC, Too Strong und Brixx von seinem Projekt überzeugen. Zugestehen muss man ihm in jedem Fall, dass er hierzulande der Urvater des HipHop-DJ-Allstar-Albums ist, immerhin legte er bereits 1995 mit Alles wird gut sein Solo-Debüt vor – damals allerdings noch als freigestelltes Kind der Fresh Familee unter dem Namen Plattenpapst Jöak. Sein Zweitling Full House ist gewissenhaft produziert, wirkt aber über weite Strecken etwas hausbacken und auch die berühmten Herren Rapper klingen hier oft etwas lustlos. Etwas mehr Pfeffer unterm Arsch hätte hier allen Beteiligten nicht geschadet. Im direkten Vergleich schneidet Science Friction von Freundeskreis-Mann DJ Friction dann eine Spur besser ab. Hier gibts die spritzigeren Samples, die schärferen Beats – und im Zweifel auch die um einige Nuancen geschmackvoller und internationaler zusammengesetzte Gästeliste. Los gehts gleich mit flowinImmO (Ex-F.A.B.) und dem berüchtigten Röhren aus Frankie Cutlass Puerto Rico, danach erwartet einen eine zwar nicht immer rasante, doch mit einigen Höhepunkten gespickte Einführung in Frictions Wissenschaft. Wenn etwa Dendemann (Eins, Zwo) gemeinsam mit Nico Suave Einer von Ihnen zum Besten gibt oder Deichkind eine Arschbombe droppen, fühlt man sich ebenso gut unterhalten wie wenn Shabazz The Disciple oder Creutzfeld & Jacob ihr Verständnis von HipHop Music verbreiten.
Plattenpapzt: 6 Punkte
DJ Friction: 8 Punkte