Heißer Tipp in diesem Zusammenhang: Es empfiehlt sich, die B-Seite dieser Platte wirklich nur als Sammler-Relikt aus alten Zeiten zu betrachten und statt sich intensiver damit zu beschäftigen, lieber einmal öfter die vier neuen Stücke von “Ich – Wir” zu hören. Schwer erträglichen Schrammelpunk bekommt man nämlich praktisch überall, der deutlich interessantere Mix aus dem Pop-Appeal von Captain Planet und der Ungezügeltheit von March ist dagegen deutlich seltener. Tatsächlich glaubt man bei den störrisch wirbelnden Gitarren des Openers “Foucault im Großraumbüro”, Pogendroblem wollten die deutsche Antwort auf Clowns sein. Das bestätigt sich zwar im karikativ auf weniger ansprechenden AZ-Punk rückblickenden “Ich” zwar nicht, aber trotzdem scheint das Quartett eindeutig zu wissen, in welchen Ecken die noch nicht verbrauchten Spielarten ihrer Stilrichtung zu finden sind. Dass “Wir” sich Hamburger Schule und Pup-artigen Instrumentals widmet, ist in diesem Zusammenhang ebenso zu begrüßen. Leider arbeiten Pogendroblem ihre Ideen nie umfangreicher als in einem Zweiminüter aus. Das bleibt der einzige Wermutstropfen – die Kreativität für ausschweifendere Songs hätten sie jedenfalls.
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Alles was ich noch hab sind meine Kompetenzen
VÖ: 18.11.2022