Schon zur Veröffentlichung des Reunion-Albums “Secret Club” 2018 musste man den Kopf schütteln: Warum spielte die Band Ende der 90er nicht in derselben Liga wie ihre Emo-Zeitgenossinnen Jimmy Eat World, The Get Up Kids oder Sunny Day Real Estate? Ihr Gefühl für starke Hooks, poppigen Drive und melancholische Zwischentöne haben Pohgoh schließlich schon damals bewiesen. Wenig hat sich daran auf “Du und ich” geändert. Der Großteil der Songs besteht zu gleichen Teilen aus Power Pop, leichtfüßigem Indierock und nostalgischen Emo-Vibes. Ersterer bricht sich etwa in den verfuzzten Superchunk-Gedächtnissolos in “Anger In The Belly” und “Weeds Bahn”. Bevor das Ganze allerdings zu lakonisch unterkühlt wird, steuert Sängerin und Gitarristin Susie Ulrey mit ihrem glasklaren Gesang dagegen, der selbst traurige Songs wie den 90er-Emowalzer “House Burned Down” in strahlendem Sonnengelb anpinselt. Große Sprünge darf man von “Du und ich” nicht erwarten, selbst Soundexperimente wie die Slide-Gitarre in “Planet Houston” oder das Cello in “Words Are Harder” sind eher nettes Beiwerk. Aber manchmal reicht es, sich aufs Wesentliche zu fokussieren: auf aufmunternde Worte, treibenden Indierock und das Versprechen, den ganzen Quatsch da draußen zusammen durchzustehen. “Du und ich” eben.
weitere Platten
Secret Club
VÖ: 07.09.2018
In Memory Of Bab
VÖ: 11.12.1997