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    Pohgoh
    Secret Club

    VÖ: 07.09.2018 | Label: Barely Regal
    Text:
    10 / 12
    Pohgoh - Secret Club

    Das Comeback-Album der 90er-Emo-Band zeigt einer fiesen Krankheit den Mittelfinger und ist trotzdem eine angenehm poppige Momentaufnahme, die Emo immer wieder hinter sich lässt.

    Großen Einfluss haben Pohgoh zu ihrer Hochzeit im männerdominierten Indie-Emo um The Get Up Kids, Braid & Co. nicht, obwohl sie es verdient hätten – nicht zuletzt dank Susie Ulreys Gesang. Dass die Sängerin und Gitarristin knapp 21 Jahre nach dem Vorgänger immer noch so ein beeindruckendes Vibrato und Gefühl für große Melodien aus ihren Stimmbändern kitzelt, ist beachtenswert. Denn Ulrey lebt seit 2001 mit der Diagnose Multiple Sklerose. Ihre schwere Krankheit ist auch auf “Secret Club” Dauerthema. Wenn Ulrey zu poppigen Stakkato-Gitarren im Opener “Business Mode” über das Hinfallen singt, ist das keine Metapher. Genauso wie die Zeile „This is not my body/ Not my skin and bones“ aus “Super Secret Club” den Verlust an Lebenslust durch die Therapie mit Medikamenten beschreibt. Die trübe Thematik verpacken Pohgoh allerdings in den meisten Songs nicht in Rhetorik vom Stillstand, sondern in herrlich hymnischen Emopop. In “Try Harder” spielen sich die Gitarren gegenseitig funkelnde Single-Note-Melodien zu, während der Schellenkranz mit dem Bass um die Wette tanzt. Auf “With A Smile” hingegen sagen Superchunk hallo, während “Bunch” über punkigen Drive verfügt. Lediglich der letzte Song “Easterberg” mit seinen Schlagzeugwalzern und Gitarrencrescendos erinnert an die melancholische Frühphase der Band. Schwermut und Niedergeschlagenheit so gut mit Hoffnung und Zusammenhalt zu kontern, muss eine Band erst mal musikalisch transportieren können. Pohgoh gelingt das so locker-lässig, als hätte es die lange Pause nie gegeben.

    weitere Platten

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