Pohl
Mysteries
Überstürzt haben Pohl nichts. Es ist zwölf Jahre her, dass ihre Debüt-EP “Pohlsmoker” erschienen ist. Damals schwang noch etwas vom nervösen LoFi-Gewalze von Lightning Bolt mit. Mittlerweile – also zwei weitere EPs später – gestalten Pohl ihren Sound zwar etwas fülliger, aber geändert hat sich trotzdem nicht viel.
Hinter der Band aus Sheffield stecken Will Pearce, der Gitarre spielt und singt und früher mal bei Hey Colossus war, und Dr. Linda Westman am Schlagzeug, die das auch schon beim kanadischen Death-Sludge-Duo Old Hope gespielt hat. Auf ihrem ersten Album “Mysteries” bauen die beiden eine anständige Festung aus dicken Gitarren, die mit diversen Tricks zu mächtigen Wänden hochgezogen werden, und zementieren ein sattes Groove-Fundament darunter. Da sich darin auch Melodien verirren, erinnert das mal an Torche oder deren Vorgänger Floor.
Dafür bürgen auch die kompakten Songlängen. “The Whale” kokettiert immer wieder mit einem “Thunderstruck”-Zitat, Höhepunkt ist aber das mit biblischen Zitat-Samples veredelte, hymnisch arrangierte “Revelation”. Bei nur neun Songs wären das auf akustischer Gitarre und Mellotron fußende “Untitled 2” und die dröhnenden Soundcollagen “The Door” und “The End” als Zwischenstücke nicht nötig gewesen. Da darf man nach all den Jahren ruhig ein paar vollwertige Songs mehr erwarten dürfen.
Das steckt drin: Big Business, Part Chimp, Torche