Polymoon
Chrysalis
Text: Juliane Kehr | Erschienen in: VISIONS Nr. 360
Passend dazu erscheint der Nachfolger auf Kadavars Label Robotor, für das deren Schlagzeuger Christoph Bartelt die im Liveverfahren aufgenommenen Songs produziert hat. Ein im besten Sinne schleierhaftes Intro gibt den Auftakt zu “Crown Of The Universe”, das anschließend rasend schnell Tempo aufnimmt, bevor eine Gitarre den weiteren melodischen Weg vorgibt und den Song in einen Hybriden aus King-Gizzard-Vibes und Mogwai-Weiten verwandelt. Während das folgende “Wave Back To Confusion” auf dicht gewebte Instrumentenschichten setzt, die sich zum Ende hin immer weiter aufschaukeln, entschwebt das neunminütige “Instar” zunächst beinahe unauffällig schimmernd in einen kontinuierlich pulsierenden Klangkosmos. Das eigentliche Highlight auf “Chrysalis” ist jedoch das folgende “Set The Sun”: Eine mit Hall unterfütterte Gitarre beginnt einen geheimnisvollen Solo-Trip, bevor der Song seinen ganzen Druck entfesselt und das Schlagzeug seine Hauptaufgabe, nämlich gleichförmig anzutreiben, zu Gunsten von mehr Variabilität in den Hintergrund stellt. “A Day In The Air” tobt dann direkt da weiter, wo “Set The Sun” den Hörer zurückgelassen hat, und das finale “Viper At The Gates Of Dawn” entpuppt sich als so vielschichtig, dass spätestens hier klar wird: Dieses Album kann man viele Male hören, bis ansatzweise alles freigelegt ist, was Polymoon in ihre Klangschichten einweben
Das steckt drin: King Gizzard & The Lizard Wizard, Mogwai, Porcupine Tree
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Caterpillars Of Creation
VÖ: 04.09.2020