Pom Pom Squad
Mirror Starts Moving Without Me
Text: Christina Mohr | Erschienen in: VISIONS Nr. 380
Der kraftvolle Power-Indierock von Berrins ersten Singles und EPs ist noch da und wird von ambitioniertem Songwriting und einer leidenschaftlichen Hinwendung zu Elektropop ergänzt. Man merkte schon bei “Death Of A Cheerleader”, was für großartige Indie-Ohrwürmer Berrin aus dem Ärmel schütteln kann, aber noch nicht solche perfekten Hits wie “Downhill”, “Spinning” oder “Street Fighter”, die Berrin gleich zu Beginn des neuen Albums abfeuert.
In diesen und allen anderen Songs perfektionieren Pom Pom Squad ihre Version des Emo-Riot-Cheerleaders, der den Amerikanischen Traum in den Boden stampft und trotzdem sein Stück vom Kuchen abhaben will. Musikalisch variiert Berrin von melancholisch-balladesk wie in “Montauk” über zupackend-rockig (“Messages”) bis zum irritierenden, irrlichternden “Villain”.
Inhaltlich lässt sich “Mirror Starts Moving Without Me” als Konzeptalbum verstehen. Inspiriert von Horrorfilm-Szenen drehen sich Berrins Texte um Selbstreflexion und Identifikationsprobleme: Bin das ich dort im Spiegel? Was hätte mein 17-jähriges Ich in dieser Situation getan? Berrin beobachtet sich selbst beim Beobachten, ist dabei hemmungslos egozentrisch und gleichzeitig leuchtender Mittelpunkt ihrer Freundinnengang.
Das steckt drin: Illuminati Hotties, Soccer Mommy, Wilson Phillips
weitere Platten
Death Of A Cheerleader
VÖ: 25.06.2021
Ow (EP)
VÖ: 06.09.2019