Pom
We Were Girls Together
Damit vertieft und erweitert das Quintett um Sängerin Liza den typischen Sound, den sie mit ihrer 2019 erschienenen Single Down “The Rabbit Hole” und der folgenden EP “Lately” (2021) eingeführt haben: Halsbrecherisch schnelle, dabei hoch melodische Gitarrenläufe, zackig-zickige New-Wave-Anteile plus ein ordentliches Maß Britpop im Geiste Maximo Parks oder The Kooks. Pom selbst nennen ihre Musik “Fuzzpop”.
Der Einstieg ins Album ist mit Instant-Hits gepflastert, “Together We Go” und das grandiose “Exoskeleton” dürften bei Club- und Festivalgänger:innen für Erschöpfung und Glücksmomente gleichermaßen sorgen. Doch die musikalische Power ist nur eine Facette von Pom: Die tiefgründigen, emotionalen Texte handeln von Identitätskrisen und deren Bewältigung, Coming-of-Age-Problemen und üben auch mal handfeste Gesellschaftskritik wie im Opener “Burning House”. Darin prangert Liza böse und lakonisch kapitalistische Ausbeutung an.
Häufig geht es um toxische Beziehungen oder Freundschaften, die den Begriff nicht wert sind: Das vordergründig süße “Bella Fever” erzählt eine grausige Geschichte, mehr geballte Wut als im furios-rasenden “Red Dress” ist kaum vorstellbar und in “Run” und “Sorry” rechnet Liza mit allen ab, die ihr jemals quergekommen sind. Gut aufpassen, Spaß und Zorn liegen bei Pom sehr nah beieinander.
Das steckt drin: Dream Wife, Maximo Park, Nervous Rex