Über allem zu schweben, das muss sich herrlich anfühlen. “Bauen wir Videospiel-Soundeffekte in ‘Sixteen Days’ ein?”, fragte sicherlich mitten in den Aufnahmen eines der fünf momentanen Mitglieder von Pond ins Rund, und alle anderen nur so: “Was soll die Frage? Natürlich! Lasst uns die Leadsingle sechs Minuten lang machen.” Alles geht, hier am Swimmingpool im Regenbogen-Wonneland, lautet die Botschaft, und wenn Chiptune-Geplärre meets Tame Impala dabei herauskommt (deren Kopf Kevin Parker produzierte und mischte), freuen sich die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge über den leckeren Eintopf im Ohr. Nick Allbrook singt gewohnt kulleräugig zum Space-Psych-Pop seiner Gefolgschaft, die um die Ecke schon das nächste Synthie-Arpeggio aufstellt wie ein Pfau seine Federn. Wahlweise Problem oder größter Pluspunkt für “Tasmania”, benannt nach der Insel im Südosten Australiens, ist seine scheinbare Unentschlossenheit. Wo im freien Raum der Möglichkeiten die Synästhesie lockt, droht die Aufteilung der Identität in schwer entzifferbare Einzelteile. Den “Tron”-Soundtrack-Outtake “Hand Mouth Dancer” und den intergalaktischen Choral “Burnt Out Star” trennen Lichtjahre. Wenn man auf Albumlänge nicht mithalten kann, ist das schade, aber verständlich. Wer aber dabeibleibt, lässt sich von der zerstückelnden Ballade “Shame” noch ein bisschen Melancholie einblubbern, bevor der Onkel Doktor im Album-Outro mit der Zwangsjacke anrückt. Man, it feels like space again.
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