Das nennt man Timing: Auf der Kinoleinwand geistert Pop in diesen Tagen durch Jim Jarmuschs Zombie-Schnurre “The Dead Don’t Die”, und auch musikalisch kommt uns Herr Osterberg jetzt auf die untote Tour. Zum ersten Mal seit Erscheinen 1982 offiziell auf Vinyl und CD wiederveröffentlicht, ist “Zombie Birdhouse” so etwas wie das von der pophistorischen Tischkante gefallene Stiefkind im Katalog von Pop. Bieten die chronologisch umschließenden Alben “Party” (1981) und “Blah-Blah-Blah” (1986) vergleichsweise kommerzielle Songs wie “Bang Bang” oder “Cry For Love”, geht es in diesem Vogelkäfig weniger fokussiert zu. Produziert hat Blondies Chris Stein, der das Album zudem auch einst auf seinem eigenen Label Animal veröffentlichte. Iggy Pop und Blondie, das mag zunächst nach einer Selbstgänger-Kombination klingen, tatsächlich aber fehlt der Platte in weiten Teilen eine Stoßrichtung und Klangliches zum Festhalten – und sei es nur der eine Hit für die Repeat-Taste. Stattdessen gibt es zu fast krautigen Beats diverse Zufallsprodukte aus der Synthie-Abteilung, zuweilen produziert wie in einem Karton, dazu kommt Pops Gesang selten auf den Punkt. Es wirkt stattdessen oft, als habe Stein im Dunkeln gesungene Demo-Aufnahmen verwendet, die Pop zwischen Soundcheck und Zigarettenpause rausgerotzt hat. Von Spoken Word ist kunstvoll im Info die Rede, an Stellen wie I got nothing to eat in this old house/ I gotta go out and catch a mouse ist der Grat zwischen Kunst und Klamauk dann doch arg schmal. Ein Fest für Komplettisten, jedoch nur bedingt unterhaltsam.
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