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    Porches
    Shirt

    VÖ: 13.09.2024 | Label: Domino/Believe
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 378
    9 / 12
    Porches - Shirt

    Das Maximum an Sound-Wechseln auf minimalen Raum: “Shirt” ist nicht nur Porches’ kantigstes Album, sondern sorgt auch für Endorphin-Überschuss im Tiktok-geschulten Gehirn – im besten Sinne.

    Für sein sechstes Album hat Aaron Maine alias Porches jeglichen Ballast über Bord geworfen und diesen neugewonnenen Raum für kreative Übersprungshandlungen genutzt. Maine klingt im Zwei-Minuten-Song-Takt von “Shirt” gleichermaßen unbedarft rüpelhaft und künstlerisch anspruchsvoll. Wenn der Opener “Return Of The Goat” von zunächst malerischem Indierock in knarzenden Lärm kippt, und Maine mit maximal verzerrter Stimme fragt „Knock Knock, who’s there?“, wissen bei so vielen gleichzeitigen Eindrücken wohl die wenigsten die passende Antwort.

    Das bleibt auch im weiteren Albumverlauf so: An anderer Stelle paart “Joker” bekümmerten Folk mit an EDM kratzenden Beats, während “Crying At The End” versucht, das maßlos übersteuerte Autotune von 00er-Jahre-Emo-Bands wie “Breathe Carolina” wieder salonfähig zu machen.

    Dass zwischen überraschenden Noise-Wänden wie in “Sally”, schrägen The-Strokes-Gitarren wie in “Rag” und Hip-Hop trifft auf Pop-Punk-Sounds – siehe “Bread Believer” – nicht nur der Mut zum Experiment, sondern auch Maine selbst steckt, ist echte Songwriting-Kunst. Vor Spielfreude, introspektiver Melancholie und schließlich auch Stilbrüchen platzt diese Platte aus allen Nähten. Auch Indierock kann Reizüberflutung – Porches tanzen es mit “Shirt” vor.

    Das steckt drin: Hovvdy, Tom Odell, The Strokes

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