Die Frage nach der Notwendigkeit von Livealben beantwortet auch diese Doppel-CD nicht, was aber nicht heißt, dass sie als Archivleiche enden wird. Porcupine Tree sind, wen wundert es, eine perfekte Liveband. Die Leistung des Schlagzeugers Gavin Harrison oder die Virtuosität von Bassist Colin Edwin stehen immer hinter dem idealen Songgewand zurück. Folglich gibt es in zwei Stunden selten Überraschendes, eher die ständige Beweisführung dafür, dass Porcupine Tree verdient im Arena-Format angekommen sind. Hier wird Aggression dosiert, sinfonische Weite zelebriert und in Hymnen geschwelgt. Die Musik bedient derart viele Rock-Spielarten, dass manchmal die Kontrolllampe neben dem Label “Konsensprog” aufflimmert. Aber egal, diese Musik, getragen von Richard Barbieris Sphärenklängen, durchbrochen von metallischen Math-Riffs, mäandernd zwischen düsteren Drones und lieblichen Chören, ist Zitat und Trademark zugleich, eine Musik, die sich nicht zu wichtig nimmt und vor allem nicht in Technik erstarrt. Die rechtzeitige Rückkehr in den Kosmos der Nachvollziehbarkeit nach wohldosierten, King Crimson zur Ehre gereichenden Instrumentalpassagen, tut das ihre. Übrigens wäre die Platte nicht komplett ohne die drei entfesselten Stücke, die abweichend vom Rest nicht in Chicago, sondern in der Londoner Royal Albert Hall mitgeschnitten wurden. Schon zum guten Ton gehört die Veröffentlichungspolitik im Standard- und Deluxe-Format. Letzteres kommt mit dem gefilmten Konzert auf einer Bonus-DVD.
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