Waren es in der vorigen Ausgabe noch Colour Haze, die sich den Experimental-Preis des Monats ins Regal stellen durften, tragen ihn diesmal Porf mit nach Hause: Hier bleibt – natürlich – kein musikalischer Stein lange auf dem anderen stehen, es regiert das selbstverordnete Chaos: Zwischen hundsgemeinen Takten, wirklich abgedrehten Vocals und einer fast haarsträubenden Achterbahnfahrt durch die Welt des musikalischen Arrangements versucht man, dem Gebaren einer hektischen, modernen Welt den akustischen Spiegel vorzuhalten: Das gelingt ganz phänomenal, ist aber auch nicht viel aufreizender als der Blick aus dem Fenster/in die Röhre/auf den Kontoauszug. Ausnahmen: “Pöte Pöte” und “Dog Races”, Tracks, die entführen, statt ohnehin traurige Bilder ins Bewußtsein zu schleifen. Auf ihrem Energieträger namens Hardcore/Metal/Indierock räkelt sich Porf`s Schönheitswille des Jazz hinauf zu einem musikalischen Gebilde, das wohl niemand treffender beschreibt als die Band selbst: “Brachial, exzentrisch, komplex, filigran, spacig – Porf bieten Erlebnismusik.” Bingo.
weitere Platten
Früher als hier
VÖ: 01.01.1998
Unhappy
VÖ: 01.01.1900