Porridge Radio
Clouds In The Sky They Will Always Be There For Me

Die geniale Wahrheit hinter dem vierten Album des Quartetts aus Brighton sitzt irgendwo zwischen dem rohen Zorn von “Every Bad” von 2020 und dem exzentrischen Vorgänger “Waterslide, Diving Board, Ladder To The Sky” auf dem Boden und zählt die Schäfchen am Himmel.

Im Mittelpunkt steht aber nach wie vor die beinahe grenzenlose Intensität der Performance von Sängerin Dana Margolin: mal melodisch (“Anybody”), mal zurückgezogen (“Pieces Of Heaven”), immer wieder übersteuert gegen eigene und fremde Dämonen ankämpfend. So bekannt diese Formel ist, so emotional wird sie in Szene gesetzt. Erstmals nahm die Band ein Album live auf – und ihrem Ruf als ausdrucksstarke Liveband wird diese Platte endlich gerecht. So baut sich “A Hole In The Ground” auf Basis einer ruhigen Klaviermelodie Stück für Stück auf, die Streicher von “God Of Everything Else” erinnern in ihrer Breite an Phoebe Bridgers‘ “Punisher”-Grandezza und die Marschtrommeln von “Wednesday” öffnen einem die Augen für die kleinen Details dieses Albums.

So gigantisch und unbedingt klangen Porridge Radio noch nie – und so befreit wie im großen Closer “Sick Of The Blues” auch nicht. Wer einer Band beim Operieren am eigenen Herzen zuhören möchte, hat nun die Chance dazu.

Das steckt drin: Deadletter, Dry Cleaning, Sprints