Pothamus
Abur

Das zweite Album des Trios Pothamus aus Mechelen ist ein Monolith anspruchsvollen Krachs. Wobei zu Beginn die Ungewissheit steht: Der Opener “Zikharta” flimmert zunächst eine knappe Minute vor sich hin, um dann mit Wucht den musikalischen Trip von “Abur” zu eröffnen.
Trip trifft es in diesem Fall ziemlich genau: Komplexes Riffing und dröhnende Bassläufe bilden den Post-Metal-Standard, bevor dieser mit einer Kür aus Tribal-Drums, sphärischem und mit viel Hall unterlegtem Gesang und dem gelegentlichen Einsatz einer Shrutibox (einem indischen Handziehinstrument, ähnlich einem Akkordeon) zu einer Reise kosmischen Ausmaßes ausstaffiert wird.
Es sind solche Extravaganzen, mittels derer Pothamus souverän mit den angesprochenen Erwartungshaltungen spielen und durch die sich die Belgier von der Masse stilistisch ähnlicher Bands abheben. Dass Pothamus sich mit diesem Sound für ihr zweites Album eine neue Heimat bei den Berlinern von Pelagic gesucht haben, ist da nur die logische Konsequenz. Sogar in Teilen der belgischen Politik hat man zwischenzeitlich erkannt, dass die Musik von Pothamus die umfangreiche Auseinandersetzung wert ist; die Produktion von “Abur” bekam finanzielle Unterstützung durch die flämische Regionalregierung.
Das steckt drin: Altars Of The Moon, Amenra, Cult Of Luna