Ach ja, Pothead. Seit Jahren veröffentlichen die netten Kiffer um den aus Seattle stammenden Sänger und Gitarristen Brad nun gute bis sehr gute Platten, ohne dass jemals Leute außerhalb der eingeschworenen Fangemeinde davon Notiz nehmen. Wie schade das ist, zeigen auch die zwölf Songs auf “Tuv Luv” mal wieder deutlich, denn es ist eigentlich ziemlich egal, ob Pothead sich bei “Rock Child”, “Dr. de Structo” oder “Constantinople” deutlich an Clutch orientieren (was ja nun nicht das Schlechteste ist), bei “Globetrotter” gut gelaunt zwischen rockendem Country und beswingtem Rock’n’Roll pendeln oder sich bei “Troop” mit düsteren, an Karma To Burn erinnernden Riffs und beschwörerischem Sprechgesang das schwierige Thema Krieg vornehmen – hier wird mit ordentlichem Druck und coolen Arrangements sehr viel richtig gemacht. Ganz eigen sind dagegen Stücke wie “Bananas” oder der Titelsong, bei denen die genannten Elemente mit geradlinigen Melodien vermischt werden sowie das mit einem spannenden Klaviersample angereicherte “Stadium”. Negativ fallen nur das nach Kiss (!) klingende und irgendwie unpassende, weil aufgesetzt wirkende “Tacoma” sowie das doch ziemlich stumpf vor sich hin riffende “Kumquat” auf, ansonsten ist “Tuv Luv” ein sehr empfehlenswertes, schnörkelloses Rock-Album. Ist man von Pothead ja auch mittlerweile gewohnt.
weitere Platten
Pottersville
VÖ: 11.11.2011
Burning Bridges
VÖ: 28.08.2000
Grassroots
VÖ: 01.01.1900
Learn To Hypnotize
VÖ: 01.01.1900
Fairground
VÖ: 01.01.1900