Soll man Schweden jetzt dafür verfluchen, dass sie uns so mit RocknRoll-Combos überfluten, oder preisen, weil sie uns von Beiträgen zum Nu Metal-Grand Prix verschonen?
Ich plädiere eindeutig für letztere Option, zumindest so lange sich der skandinavische Rock-Output weiterhin so souverän über der Demarkationslinie zum belanglosen Mittelmaß bewegt. Auch dieses Trio aus Stockholm gehört für mich ins obere Drittel der High-Energy-RocknRoll-Liga. Die Powder Monkeys rotzen ihre Songs straight geradeaus, bügeln auf ihrem Weg die zu nehmenden Kurven und Kanten aber keineswegs glatt. Sie suhlen sich zufrieden im Matsch der allseits bekannten Klischees, ohne ihr eigenes Gesicht dabei bis zur Unkenntlichkeit zu verschmieren. Wie schon auf Time Wounds All Heels ist dieser Umstand vor allem dem rhythmischen Drive sowie dem Songwriting und der prägnanten Reibeisenstimme von Bassist Tim Hemensley zu verdanken. Und das Schöne ist, dass man beim Genuss dieser zehn Songs genau weiß, wie geil das Programm erst auf der Bühne kommt. Beim letzten Track Mjölk Cow Blues, einer charmant gelungenen Anlehnung an den Chocolate Watch Band-Hit Milk Cow Blues, greift übrigens Kurzzeit-Hellacopter Chuck Pounders in die Saiten greift.