Sein erst zehn Monate zurückliegender Solo-Akustik-Seelenstrip Adrift war eine gelungene Abwechslung, aber wohl doch nur eine Ausnahme zu seinem sonstigen Bratgitarren-Output. Mit Premonition 13 – entstanden aus losen, jahrzehntelangen Jam-Sessions mit Gitarren-Kollege Jim Karow – hebt Wino ein weiteres Vehikel für den Sound aus der Taufe, den er von Saint Vitus bis Shrinebuilder so ungefähr eigentlich immer gespielt hat. Am ehesten lässt sich 13 mit dem Output seines verschwörungsaffinen Projekts The Hidden Hand vergleichen, klingt aber doch eigen: Stoner und Doom sind luftig und mit melancholischer Note arrangiert, längere Instrumentalpassagen und ruhige Parts drängen den trockenen Riffrock häufiger in den Hintergrund. Die opulenten, atmosphärisch vom E-Bow-Gitarreneffekt dominierten Mini-Epen B.E.A.U.T.Y. und La Hechicera De La Jeringa oder das sehr amerikanische Modern Man schaffen so eine gelungene Mischung aus fast klassischem Sabbath-Doom und Winos männlicher, lebenserfahrener Schmerz-Poesie. Lediglich Deranged RocknRoller fällt als Motörhead-artiger Hardrock-Boogie über den RocknRoll-Lifestyle aus dem Raster. Ansonsten ordnen sich Härte und Druck weitschweifigeren Klängen unter, Senses streift sogar den Treibsand-Grunge von Alice In Chains. Musikalisch wie emotional erreicht das Album im abschließenden Peyote Road seinen Höhepunkt: Give us strength/ Strength to push on lauten die letzten Worte der Platte. Das wünscht man mit Blick auf 13 auch Wino.