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    Priestbird
    Beachcombers

    VÖ: 01.05.2011 | Label: self-released
    Text:
    8 / 12
    Priestbird - Beachcombers

    Das Album nach dem Quasi-Split: Die Psychedelic-Folkprog-Irren haben sich wieder zusammengerauft und wirken bodenständiger denn je. Schade eigentlich.

    Denn im Zuge ihrer Läuterung blieb auch der Wahnsinn weitestgehend auf der Strecke, der ihre bisherigen Platten – zum Teil noch als Tarantula (A.D.) – ausgezeichnet hat. Ein Album aus drei- bis vierminütigen Songs? Undenkbar vor fünf Jahren, offenbar unumgänglich heute. Andererseits lässt “Beachcombers” als erstes Album des Trios aus New York so etwas wie echte Bandchemie erahnen. Ein “group effort”, wie es in ihrer Sprache heißt. “Gone” etwa wirkt mit den treibenden Gitarrenpickings und ausgefuchsten Gesangsarrangements tatsächlich wie die Errungenschaft von drei an sich sehr eigenwilligen Musikern, die ihre Egos zum Wohl der Allgemeinheit zurückgeschraubt haben. Das war nicht immer so bei ihnen; frühere Tarantula-/Priestbird-Songs wirkten meist wie Geistesblitze einzelner, wie Solostücke mit alibimäßiger Beteiligung der Restband. Nun können sich Priestbird sogar auf gemeinsame Helden einigen und machen den frühen Pink Floyd unter Syd Barrett in Songs wie dem garantiert nicht zufällig so benannten “Diamond” alle Ehre. Psychedelisch, versponnen und bisweilen kraftvoll-offensiv geben sich Priestbird in diesen Momenten – während die Freakfolk-Flagge auf “Beachcombers” bestenfalls auf Halbmast weht. Das alles ist schlüssig und weniger schwer zu verdauen als Priestbird, wie man sie bis dato kannte. Nur diese Augenblicke von damals, in denen bei ihnen kein Blatt mehr zwischen Genie und Wahnsinn passte, die sucht man vergebens. Vielleicht sind die größten Spielkinder der Neofolk-Bewegung einfach erwachsen geworden.

    weitere Platten

    In Your Time

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