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    Priests
    The Seduction Of Kansas

    VÖ: 05.04.2019 | Label: Sister Polygon/Cargo
    Text:
    9 / 12
    Priests - The Seduction Of Kansas

    Die Priests predigen puren Rock, trinken aber einen ausgeklügelten Cocktail aus Noise, Post-Punk und Indiepop: eine Mischung, die süchtig macht.

    “Nothing Feels Natural” hieß das hochgelobte Debüt von 2017, mit dem die Band aus Washington in diversen Listen mit den besten Alben des Jahres landete. Nun folgt also das schwierige Nachfolgewerk “The Seduction Of Kansas”, auf dem sich das Trio unter Mithilfe der Multiinstrumentalistin Janel Leppin sehr spielfreudig zeigt. Die Priests predigen dabei stets, dass sie keine Genrezuschreibungen mögen, sie machten einfach nur Rock. Dabei stapeln sie ziemlich tief, denn ihren rocklastigen Melodien fügen sie stets schlaue Zutaten bei: Seien es basslastige Hooks im Stil der Breeders oder rotzige Indiehymnen à la Elastica. Dabei weicht der frühere Punk-Ansatz einem verspielteren Pop-Anspruch, der politische Kern der Musik bleibt, verschiebt sich jedoch ebenfalls: Der Zustand der Vereinigten Staaten wird in diverse Mythen zerlegt. Und so geht es auf “The Seduction Of Kansas” um uramerikanische Dinge wie Cowboys, Pizza Hut, Hollywood oder Superman. All die Geschichten darüber sind wahr, falsch oder übertrieben, aber sie formen ein bestimmtes Bild des Landes. Genauso wie der aktuelle Diskurs in der US-Politik über Symbole oder Tweets geführt wird, die Interpretationen darüber verlaufen stets in verschiedene Richtungen. Und so heißt das letzte Lied “Texas Instruments”, wie die IT-Firma, die Soundchips herstellt, die zahlreiche Geräusche erzeugen – von Vogelzwitschern bis Gewehrschüsse. Man könnte auch sagen, von Tweets zu musikalischen Explosionen – “The Seduction Of Kansas” ist eine davon.

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