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    Primal Scream
    Xtrmntr

    VÖ: 31.01.2000 | Label: Creation/Epic/Sony
    Primal Scream - Xtrmntr

    Eine der wandlungsfähigsten Bands der Insel legt den ersten Dancefloor-Maßstab für 2000.
    Es gibt nur wenige Bands, die es schaffen, über einen Zeitraum von anderthalb Jahrzehnten spannend zu sein. Bei Primal Scream handelt es sich um einen dieser Sonderfälle, denn der Gruppe um Bobby Gillespie gelingt es mit jeder Platte, sich neu zu erfinden. War das letzte Album „Vanishing Point“ noch stark von Dub beeinflusst, präsentiert sich die Band auf „Xtrmntr“ wieder deutlich Tanzboden-orientierter. Big Beat bzw. Chemical Beats sind dabei allerdings nur Einflüsse, denn insgesamt ist das Album angenehm abwechslungsreich ausgefallen. Während man den Opener „Kill All Hippies“ vielleicht am besten als Acid-getränkten Funk mit Falsett-Gesang à la Prince beschreiben kann, flirten Primal Scream bereits beim zweiten Song „Accelerator“ mit ihren Punk-Wurzeln und hauen einem die schwer verzerrten Gitarren um die Ohren. Für „Exterminator“ bedient man sich hingegen stumpfer Beats, die in ähnlicher Form auch von Depeche Mode stammen könnten, „Pills“ ist hingegen wieder ein mit flirrenden Loops unterlegter Sprechgesang, der aber nur begrenzte HipHop-Anleihen aufweist. Mit „Blood Money“ oder dem vom letzten Album stammenden und hier in einem Remix von My Bloody Valentine-Kopf Kevin Shields vorliegenden „If They Move… Kill ‘Em“ gibt es auch noch das eine oder andere klaustrophobische Instrumental, „Keep Your Dreams“ ist hingegen sogar eine Art Ballade mit Glockenspiel. Höhepunkt des Albums ist aber eindeutig der von den Chemical Brothers produzierte Track „War Pigs“, der sich gleich in zwei verschiedenen Version auf „Xtrmntr“ befindet. Obwohl man den Chemicals nach ihrem schwachen letzten Album eigentlich empfehlen würde, solche Song künftig lieber für sich selbst zu behalten, ist bezeichnend, dass dieser im Arbeitsprozess noch „Swastika Eyes“ betitelte Song im „Jagz Mix“ deutlich besser kickt als in der Version der chemischen Gebrüder. Trotzdem: Insgesamt legen Primal Scream mit „Xtrmntr“ ihr bestes Album seit „Screamadelica“ vor – und das soll einiges heißen!

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