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    Prime Sth
    Underneath The Surface

    VÖ: 23.09.2002 | Label: Rebelution/eastwest
    Text:
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Vier Schweden haben es geschafft, Bush und Stabbing Westward zu kreuzen, ohne dabei gegen das eherne Klongesetz zu verstoßen. Polarisieren wird das hier trotzdem. Warum? Weil es offensichtlich ist. Prime Sth (steht für Stockholm) sind perfekte Protagonisten des Modern Rock, haben ihre Vorbilder (siehe oben) klug ausgewählt und machen mit Produzent Sank und anderen Hit-Helfern (Andy Wallace, Tom Lord-Alge, Max Martin) das Beste draus. Schweden sind eben die besseren Amerikaner. Weshalb diese Platte fast schon zu perfekt ist. Aber nur fast. Denn Prime nutzen das offen vor ihnen liegende Areal mit einer Flächendeckung, dass es schwer fällt und ungerecht wäre, dieser Platte Plattheit zu unterstellen. Klassisches Songwriting nennt man das wohl in Fachkreisen. Handwerklich unbedenklicher Cabrio-Rock. Ein Gute Laune-Soundtrack, mit dem man an der Ampel niemanden erschrecken kann. Muss ja auch nicht sein. Kann man mit der letzten Stabbing Westward oder den ganzen Bush-Balladen sowieso nicht. So, genug des Namedroppings, denn nun dürfte jeder wissen, wie der Hase läuft: Post-Grunge zum Mitsingen und –summen, der keine neue Marktlücke trifft, aber die Pausen füllt. Und zwar mit jedem der 13 Songs, einer davon übrigens das Smithereens-Cover “Blood and Roses”.
    Jörg Staude 9

    Früher oder später passiert es jedem von uns: All die perfekt produzierten, durchschnittlichen modernen Post-Grunge Bands gehen schlicht nur noch auf den Sack. Man kann sie nicht mehr hören, all die gleich arrangierten, mainstreamigen, ganz guten Pop-Rock-Songs mit dem Sänger, der mit ganz guter Stimme und ganz gutem Aussehen versucht, die ewig gleichen Themen zwischen Liebe und brauner Lederjacke in ganz gute Musik zu verpacken. Ganz gut – das ähnelt dem Urteil “du bist ganz nett!” aus dem Mund einer Frau. Richtig schlimm ist, dass der Durchschnitt in diesem Fall beabsichtigt war. Prime STH holten sich einen fetten Namen hinters Mischpult (Andy Wallace), nahmen genau die richtige Anzahl an flotten Songs sowie Balladen auf und ließen zur Sicherheit noch einen Song von Max Martin (Britney Spears, Backstreet Boys, Lambretta) schreiben (“I`m Stupid, Don`t Worry Bout Me”). Und dieses Gewäsch mit weniger Ecken und Kanten als Christina Aguilera und ein rasierter Gavin Rossdale zusammen schimpft sich nun Rock – eine Beleidigung für das Genre. Prime Sth sind egal. Grenzenlos bedeutungslos. Primär unspektakulär. Unfassbar entbehrbar. Sie sind nicht einmal scheiße. Prime Sth. sind so konstruiert wie ihr Versuch, bereits mit dem Titel “Underneath The Surface” unter die Oberfläche vorzudringen. Ich mag rückgratlose Musiker, solange sie das zugeben. Deshalb höre ich lieber Lambretta, die haben jedenfalls Trash-Faktor.
    Jochen Schliemann 5

    weitere Platten

    Beautiful Awakening

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