Prince Daddy & The Hyena
Cosmic Thrill Seekers
Text: Florian Zandt
Ob Kory Gregory der Name für seine Band auf der Suche nach kosmischen Kicks eingefallen ist, weiß man nicht. Dass er ziemlich bescheiden klingt hingegen schon. Gut, dass sich “Cosmic Thrill Seekers” um weitaus ernstere Themen dreht: Die geistige Gesundheit seines Schöpfers und die zyklische Natur der Welt. Diese großen Ideen verpackt die Band in grellen 1.000-Kilowatt-Punkrock, der sich windet und schlängelt und kaum zu fassen ist. Mal klingen Prince Daddy & The Hyena nach einer twangigen Punk-Variante von Queen wie in “Cosmic Thrill Seeking Forever”, mal könnten sie wie in “Fucking A” ohne Probleme neben Standard-Pop-Punk-Bands bestehen – wenn die wüssten, wie man geile Start-Stop-Riffs schreibt und auch mal außerhalb des Taktes hüpft. Bei der Stimme von Gregory hören die Gemeinsamkeiten allerdings spätestens auf. Sein rumpeliger Kratzgesang überschlägt sich, reibt sich an der Raufaser aus angezerrten Gitarren und eingesprenkelten Piano-, Synthie- und Bläserparts auf und erinnert an Kid Dynamite. Die Dunkelheit, die Selbstzweifel und die Aufarbeitung besonders schwieriger Episoden versteckt Gregory besonders erfolgreich, wenn er Genregrenzen durchbricht. So wie im orchestralen “Ursula Merger” mit seinen Ragtime-Trompeten oder “The Wacky Misadventures Of The Passenger”, das die Platte mit dem anfänglichen Akustikriff aus dem Opener “I Lost My Life” beendet. Wenn Gregory die musikalische Untermalung für den unendlichen Kreislauf der Dinge stellt, fahren wir gerne noch eine Runde mit.
weitere Platten
Prince Daddy & The Hyena
VÖ: 15.04.2022