The Prodigy
Music For The Jilted Generation (Platten der Neunziger)
Noch lange bevor der Smash-Hit “Firestarter” als flippige Unterlage für sportive Fußballszenen bei der Narrensendung ‘ran’ als versalzener Appetitverderber genutzt wurde, schlugen Prodigy bereits 1994 mit ihrem futuristischen Rockband-Konzept eine neue Kerbe ein. Die ideologische Symbiose aus Dance und Punk-Bewusstsein wurde so von Liam Howlett und seinen Mannen selbst für Sparkassenbeamte begreifbar gemacht. Mit vereinzelten Keyboard-Elementen (etwa bei “Full Throttle”) verweist die Band noch auf ihre 92er Debütscheibe “The Prodigy Experience”, in seiner Gesamtheit ist “Music For The Jilted Generation” unterm Strich gesehen aber um einiges härter und kantiger ausgefallen. Mit “Their Law”, das ein Gitarrenriff von Pop Will Eat Itself enthält, “Voodoo People”, “Poison” und “No Good” sind gleich vier absolute Knallbonbons enthalten, die den Klassiker-Charakter dieses Album eindeutig unterstreichen, und damit selbst der Kommerzbombe “The Fat Of The Land” eine lange Nase zeigen. Gegen Ende des Albums liefert das aus drei Stücken bestehende “Narcotic Suite” sogar einen angenehmen Stilwechsel in Richtung Ambient/Chill Out, verweist somit auf die musikalische Gedankenfreiheit, die Howlett als Band-Vordenker auch gerne in Interviews unterstreicht. Nicht umsonst verweist das Cover-Artwork im Booklet mit einer rigorosen Anklage auf ein Gesetz der britischen Regierung, welches der Polizei weitreichende Vollmachten im Verbieten bzw. Stürmen von Techno-Parties gab. Aktionen wie diese waren natürlich erstklassiges Medien-Kanonenfutter, die den Stellenwert von Prodigy als “Generation Terrorists” ein weiteres Mal manifestierten.
weitere Platten
No Tourists
VÖ: 02.11.2018
The Night Is My Friend (EP)
VÖ: 31.07.2015
The Day Is My Enemy
VÖ: 27.03.2015
Invaders Must Die
VÖ: 20.02.2009
Always Outnumbered, Never Outgunned
VÖ: 23.08.2004
The Fat Of The Land
VÖ: 30.06.1997
Music For The Jilted Generation
VÖ: 04.07.1994
Experience
VÖ: 28.09.1992